Früher war alles besser! Ein Satz, der insbesondere gerne im Zusammenhang mit Wirtschaft von denen zitiert wird, die das Thema Digitalisierung verschlafen haben. Und ob es früher alles besser war, kann bezweifelt werden. Für den Endkunden in der Regel nicht. Geringe Preisübersicht und verbreitete regionale Monopole waren in der Regel kein Vorteil für den Endkunden. Aber der Wandel ist kein reines Thema der Digitalisierung. In den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts gab es beispielsweise in fast jedem Dorf einen Laden für Schallplatten, CDs und Unterhaltungselektronik. Ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche auf der Suche nach der neuesten Musik. Dann kamen Mediamarkt und Saturn und die kleinen Schallplattenläden auf dem Land waren chancenlos gegen den Preiswettbewerb und die umfassende Auswahl. Heute hat die digitale Technik unsere Gewohnheiten weiter verändert, statt CD-Kauf nutzt man Spotify und Apple Music, Mix-Tapes aus Radiomitschnitten sind der geteilten Playlist gewichen.
Jetzt aber bloß nicht in Nostalgie Gejammer verfallen! Nüchtern betrachtet haben unsere Gewohnheiten die Geschäftsmodelle verändert, also die Art, wie wir es unseren Kunden bequem und einfach machen, Produkte und Services einzukaufen. Hier wirkt die Digitalisierung besonders stark. Beispielsweise kauft man heute auch für offline Veranstaltungen wie Kino, die Karten online, anstatt auf gut Glück in die Stadt zu fahren, um den neusten 007 Film zu sehen. Heute müssen über vielfältige Kanäle Optionen für den Kunden geschaffen werden, aus denen er den bequemsten wählt. Dabei kann es beispielsweise für ein klassisches Bekleidungsgeschäft durchaus Umsatz sichern, wenn die nicht vorrätige Größe oder Farbe über den Online-Shop doch noch an den Kunden gebracht werden können.
Die Digitalisierung verändert unsere Lebensgewohnheiten. Wir laufen mittlerweile kaum noch ohne unser Smartphone draußen herum, einem Gerät, dass weniger Telefon als vollwertiger Computer ist. Die Gewohnheiten haben sich so in den letzten 25 Jahren dramatisch verändert. Warum sollten Verkäufer dies nicht in einer Umstellung ihrer Art des Verkaufens berücksichtigen. Zusätzliche Geschäftsmodelle können zu einer völligen Neuausrichtung führen oder das kränkelnde Traditionsgeschäft in eine neue Zeitrechnung führen. Das wichtigste dabei ist, der Kunde muss verstanden werden, sonst ist er nur einen Klick von einem anderen Verkaufskanal entfernt.
„Draußen nur Kännchen!“ ist ein bekanntes Relikt aus der Zeit, als Kunden noch keine andere Wahl hatten.
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