Aikido ist eine japanische Kampfkunst, bei der die Kunst daraus besteht, die Kraft des eigenen Gegners gegen ihn zu verwenden. Dasselbe Prinzip wird auch beim Geschäftsmodell Aikido angewandt. Benötigen tut es jedoch keine Kampfkunst, sondern ein klares Verständnis der Konkurrenz mit deren Stärken und Schwächen.
Dies ist besonders wichtig, da es bei Aikido explizit um eine bewusste Abgrenzung geht. Dadurch wollen wir uns klar von ihr absetzen und so eventuell Kundensegmente erreichen, die ein Marktführer bisher nicht erreicht oder gar abstößt. Etwas anders als die Konkurrenz zu machen, geschieht jedoch individuell auf mehreren Ebenen. So bedienen wir ein anderes Segment, haben unterschiedliche Technologie, bedienen andere Unternehmenswerte, vertreiben unsere Produkte anders, erzeugen mehr Kundennutzen durch andere Features, haben eine andere Erlös-/Kostenstruktur oder einfach nur eine andere Quelle des Umsatzes. Auf jeder diese Ebene kann Aikido angewandt werden. Doch die größten Erfolge mit diesem Geschäftsmodell werden dann erzielt, wenn man es schafft, sich auf allen Ebenen von der Konkurrenz abzugrenzen.
Beispiel für erfolgreiches Aikido ist das junge Apple. Im Handymarkt 2006 / 2007 waren damals seinerzeit nur Nokia, Ericsson und Motorola die großen Player. Auf die Nutzung des Internets spezialisierte Versionen von Nokia spielten allenfalls die Rolle einer Randerscheinung. Apple war kein großer Player am Markt. Doch hatten die Apple Produkte als teure Nischenprodukt mit einer besonderen Nutzerfreundlichkeit schon damals ein gutes Image, welches sich allerdings nicht in Marktanteilen wiederfinden ließ. Obwohl viel Versuche mit auf die Internetnutzung spezialisierten Handys wenig erfolgreich waren, entschied sich Apple, mit einem neuen Konzept als iPhone an den Markt zu gehen. War der erste Ansatz der Apple Newton noch gescheitert, ging Apple mit dem iPhone bewusst andere Wege als die stark etablierte Konkurrenz. Eine neuartige Technologie basierend auf dem Touchscreen und Vertrieb seine Produkte durch ausgewählte starke Partner (Deutsche Telekom in Deutschland) zusätzlich zu eigenen Stores waren die eine Seite. Ein neues Geschäftsmodell für die Softwareentwicklung sorgte für einen sprunghaften Anstieg an verfügbaren Anwendungen und die Markteinführungszeremonie durch Steve Jobs machte das neue iPhone nicht nur zu etwas Besonderem, sondern zu einem einzigartigen Produkt, für das die Käufer tagelang vor den Stores zelteten. So konnte Apple den Mobilfunk Marktführer Nokia durch Aikido innerhalb weniger Jahre aus dem Markt drängen. Trotzdem war Nokia auch für Apple wichtig, da der schnelle Erfolg Apples nur möglich war, weil andere den Markt schon voll entwickelt hatten.
Wie die Geschichte dann zu Ende ging, ist weitreichend bekannt. Jedoch zeigt sich hier wieder die Wichtigkeit von Geschäftsmodellen. Sie sind nicht nur ein Weg, die eigenen Produkte zu verkaufen, sondern dienen auch als ein Ansatz für die Entwicklung einer Unternehmensstrategie. Mit Aikido wird versucht, an der Substanz der eigenen (gar marktführenden) Konkurrenz anzusetzen und so Marktanteile über eine bewusste Abgrenzung zu gewinnen. So unterscheiden sich Geschäftsmodelle wie Aikido vom Mee-too Ansatz der Nachmacher, sie wollen durch andersartige und bessere Lösungen den Konkurrenten auf die Matte schicken.
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